Chronik des Kleintierzuchtvereins Manching - gegründet im Jahr 1963

 

Im März 1963 hat Hans Rosenwirth einen Versuch gestartet, vom Inserat im Donau-Kurier hatte er mehr erwartet. Zum ersten Gründungsversuch vom Kleintierzuchtverein, fanden sich im Gasthof Zauner nur wenige Interessenten ein. Vom GZV Ingolstadt kamen Hermann Fürholzer, Andreas Bauer und Philipp Jung, aus Manching zeigten zunächst nur Ernst Pichlmeier, Josef Kreutmair, der Hans selber und die dazugehörigen Frauen Begeisterung. Das Interesse von Kaninchen- und Geflügelzüchtern war gering, so dass eine Vereinsgründung noch nicht „ging“. Gallus Binner bekam ab diesem Zeitpunkt den Auftrag, sich weiter um zu sehn, und schon bald sah man die nächste Einladung in der Zeitung stehn. Am 12.10.1963 fand dann tatsächlich die Gründungsversammlung statt, zu der sich eine stolze Zahl im Riesenwirt eingefunden hat. 20 Anwesende, darunter 5 Jugendliche wollten sich den Bezug von Bundesringen gönnen, und waren zudem motiviert, ihre Tiere auf Ausstellungen zeigen zu können. Man wurde sich einig, einen Verein zu gründen und zu verwalten, als Gründungsmitglieder blieben folgende Namen bis heute erhalten. Hans Rosenwirth, Hans Rottler, Gallus Binner, Ernst Pichlmeier, Georg und Rolf Herdegen, Josef Kreutmair, Xaver Finkenzeller, Ernst Münzberg, Max Huber, Hans Reith, Hans Ostermeier, Josef Fischer, Ignaz Münzhuber, Johann Lutz, Hermann Süßbauer, Rupert Kürzinger, und Johann Frank. Für die Eintragung ins Gründungsbuch waren alle dafür,Hans Rosenwirth machte den Vorschlag für die Vereinsgebühr. 5 DM für die Aufnahme und 50 Pfennig Monatsbeitrag lautete der Vorschlag, der einstimmig beschlossen wurde, als er dann vorlag. Bis zur Generalversammlung wurde ein vorläufiger Ausschuss ernannt, Hans Rosenwirth als Vorstand, Xaver Finkenzeller als Kassier und Max Huber als Schriftführer wurden in diesen entsandt. Hans Rosenwirth machte die Anmeldungen beim Landesverband, beim Bezirk und beim Kreis, und arbeitete auch weiterhin für den Verein mit viel Fleiß. Er schlug vor, alle Zuchtfreunde, die sich bis Dezember 1963 zum Verein bekennen, für immer und ewig Gründungsmitglieder zu nennen. Dem Vorschlag wurde zugestimmt und zwar mit einstimmigen Beschluss, der Mitgliederandrang im November und Dezember war ein wahrer Genuss. 16 neue Mitglieder traten dem Kleintierzuchtverein bei, gern lese ich sie namentlich vor, ich bin so frei. Josef Ettinger, Andreas Hobmeier, Hermann Geisenfelder, Ignaz Schweiger, Willi Brand, Richard Zwyrtek, Josef Fischer sen., Andreas Winkelbeiner, Franz Finkenzeller, Josef Stoll, Michael Häring, Günther Straka, Franz Süßbauer, Sebastian Schlachtbauer, Josef Stoll sen., und Rupert Ettenhuber. Am 11. Januar 1964 wurde beim Riesenwirt die erste Monatsversammlung organisiert, und nach der Neuwahl hat dann eine komplette Vorstandschaft existiert. Alle Personen wurden einstimmig in ihre Ämter gehoben, der 1. Vorstand Rosenwirth konnte zudem noch den Sägewerksbesitzer Hans Rottler loben, denn dieser hat für 100 Käfige kostenlose Böden versprochen, und er hat dieses Versprechen auch tatsächlich nicht gebrochen. Auch der Gallus Binner wurde von Hans Rosenwirth mit Dank bedacht, er hatte sich sehr um die Mitgliederwerbung verdient gemacht. Hans Rosenwirth schlug zudem für jeden Sonntag einen Taubenmarkt im Hof vom Riesenwirt vor, und hoffte bei der Gemeinde Manching dafür auf ein offenes Ohr. In der Februarsitzung 1964 konnte man die Wahl von Gallus Binner zum Jugendobmann für Geflügel erleben, die im Januar bestellten Ringe waren eingetroffen und wurden an die Züchter ausgegeben. Die Ringfarbe ist damals wie auch 2013 grün gewesen, so darf ich es hier zur Erinnerung für alle verlesen. Hans Rosenwirth stellt klar, "die Abgabe der Ringe an Nichtmitglieder ist ein Verdruss"und führt im schlimmsten Fall sofort zum Vereinsausschluss. Man war sich auch einig, dass Jugendliche im Verein nicht stören, ab einem Alter von 6 Jahren konnte man schon als Mitglied dazu gehören. Die Versammlungen sollten von nun an jeden 2. Samstag sein und auch der Vereinsstempel traf zu dieser Zeit ein. 100 Nummernkäfige wurden anschließend bestellt, wobei es Hans Rosenwirth durch aus für möglich hält, dass man diese Käfige durch Spenden finanziert, die Spender wiederum wurden auf einer Liste protokolliert. Die Tätowierung der Kaninchen mit einer eigenen Nummer, war zum momentanen Zeitpunkt noch nicht möglich und bereitete Kummer.B193 war vorübergehend das für den Verein mögliche Zeichen, bei der Gemeinde konnte man die Erlaubnis für den Taubenmarkt erreichen. Es wurde erlaubt, dass man bis Ende März jeden Sonntag beim Riesenwirt verweilt, vom Landesverband Bayern bekam man für Geflügel die Vereinsnummer 594 zugeteilt. Im September 1964 wurde erstmals über Ausstellung und Impfung diskutiert, und schon für den 18. Oktober wurde die erste Ausstellung organisiert. Die Tierbesprechungen mit dem 2. Kreiszuchtwart Manfred Bartl waren stark, das Standgeld bei der Ausstellung betrug pro Tier dann 3 Mark. Hans Rosenwirth und Georg Herdegen fungierten als Ausstellungsleiter und die Pokalspenden von Frau Pichlmeier, von Bürgermeister Raith und Ignaz Nerb stimmten alle heiter. 3 Gewinner konnten diese ersten Pokale "abstauben", es waren Ernst Pichlmeier bei den Kaninchen, Gallus Binner bei den Hühnern und Josef Kreutmair bei den Tauben. Zudem gab's einen Wanderpokal für die 2 besten Tiere von Willi Brand, der bei Ernst Pichlmeier sein Zuhause fand. Weiter ging´s am 9. Januar 1965 mit der Jahreshauptversammlung beim Riesenwirt, die Werbeschau, ein voller Erfolg, wurde von 330 Besuchern kontaktiert. Die Spendenaktion für die Käfige verlief echt Klasse, insgesamt kamen 1.100 DM in die Kasse. Amtsniederlegungen von Georg und Rolf Herdegen führten zu Ergänzungswahlen, und in der Mitgliederversammlung vom 14.1.1967 gab es neue Mitgliederzahlen.75 Senioren und 5 Jugendliche standen da zu Buche und auch für die Neubesetzungen gab´s keine lange Suche. Helmut Zepmeisel wurde 2. Vorstand und Hermann Finkenzeller 2. Kassier, Josef Kreutmair 1. Schriftführer, so erfuhren wir. Außerdem wurde Andreas Hobmeier zum Zuchtwart für Tauben bestimmt und Gallus Binner war derjenige, der als 2. Ausstellungsleiter die „Abteilung“ Geflügel übernimmt. Hans Rosenwirth gab bekannt, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidieren kann, Gallus Binner stellte den Antrag auf dessen Ehrenvorstandschaft sodann. Der Antrag wurde einstimmig und unter viel Applaus dann angenommen, Xaver Finkenzeller ist darauf hin als 1. Vorstand ins Amt gekommen. Der Verein bekam zudem die eigenständige Täto-Nummer B195 für Kaninchen genannt, Ernst Pichlmeier hat spontan die dazu gehörige Tätowierzange gestiftet, das war galant. Der 9.10.1968 hat dann allen Mitgliedern die gute Laune verdorben, denn an diesem Tag ist der Ehrenvorsitzende Hans Rosenwirth überraschend verstorben. Unter großer Anteilnahme wurde er zu Grabe gebracht, er hatte sich wirklich sehr für den Verein verdient gemacht. Um ein Andenken an ihn zu bewahren, schuf man den Hans-Rosenwirth-Gedächtnis-Preis, gewonnen von Josef Kreutmair für das beste schwarze Lohkaninchen im gesamten Kreis. Ende 1973 hat man dem 1. Vorstand das Ende der Ausstellungen im Riesenwirt mitgeteilt, woraufhin der Verein für die Ausstellungen in den Pfarrsaal eilt. Die Saalmiete in den Jahren 74 bis 77 hat dort je Ausstellung 150 DM betragen, ferner beschloss man zudem in diesen Tagen, die Monatsversammlung im Mai beim Geisenfelder in Niederfeld zu halten und die vom Juni dann beim Bräu-Jackl zu gestalten. Im Juli 1975 mussten wir von unserem Vereinswirt Josef Fischer Abschied nehmen, dies führte natürlich zu weiteren neuen Problemen. Michael Zauner hat dann 1978 seine Räume für unsere Ausstellungen zur Verfügung gestellt, was aber nur ein Jahr bis zum Pächterwechsel beim Zauner-Wirt hält. So musste man die Vereinsschau in anderen Räumlichkeiten erleben, denn der Saal für den 3. und 4. November 1980 war bereits an den Trachtenverein vergeben. Der 1. Vorstand Xaver Finkenzeller hat beim 1. Bürgermeister Stutz gleich nachgefragt und Gott sei Dank hat die Gemeinde zum Kellerwirtssaal ja gesagt. Bis 1982 sollte der Kellerwirtssaal dann die Bleibe der Kleintierzüchter sein, am Rosenmontag führte man dort mit dem Wirt Paul Wieser sogar den Tauberei-Ball ein. Die Prinzengarde der Manschuko ist gerne aufmarschiert und der Wirt Paul Wieser hat 150 Mark und zum Versteigern ein Fahrrad spendiert. In der Ausschuss-Sitzung am 23.1.1981 wurde beschlossen, eine Satzung zu verfassen, der Vorschlag von Rudolf Zwyrtek hat nicht allzu lange auf sich warten lassen. Er wurde in den meisten Punkten voll angenommen, es ist nur zu kleinen Ergänzungen oder Änderungen gekommen. Im Januar 1987 hat man sich wieder an die Gemeinde Manching gewandt, weil man für den Bau einer Ausstellungshalle kein geeignetes Grundstück fand. Doch bereits im November 1986konnte der 2. Vorsitzende Martin Huber sagen, er könnte von der MBB Messerschmitt ein Toresohlhaus erhalten in den nächsten Tagen. Dagegen gab es im Vereinsausschuss keine Beschwerden, Dank vieler freiwilliger Helfer konnte die Halle erfolgreich abgebaut werden. In der Jahreshauptversammlung fasste man dann den Beschluss, dass jedes nicht jugendliche Mitglied für die Errichtung 50 DM extra zahlen muss. Der Markt Manching bot einen Pachtvertrag auf 20 Jahre an, und auch einen Zuschuss von 2870 DM, über den unser Bauleiter Günter Schubert verfügen kann. Und schon am 2. Januar 1988 fand im neuen Vereinsheim die erste Versammlung statt, und es stimmt auch, dass am 1.10.1988 die Einweihung der Halle stattgefunden hat. Dekan Helmut Bullinger und Pfarrer Scherer gaben den kirchlichen Segen und dank 5000 freiwilliger Arbeitsstunden konnte man eine Menge bewegen. Es gab auch einige Grußworte von wichtigen Herren aus Politik und dem Kleintierzuchtbereich, und alle waren voll des Lobes und freuten sich sogleich.28 Vereine mit insgesamt 350 Personen ließen sich diese Feier nicht entgehen, Mitglied Georg Froschmeier durfte als Ehrenmitglied am Abend nach Hause gehen. Die Jubiläumsschau 1988 zum 25-jährigen Bestehen war mit 652 Käfignummern die größte bis zu dieser Zeit, und 2. Vorstand Martin Huber war sogar zur Bekanntgabe der Gesamtkosten von 40000 DM bereit. Kurz vor seinem 60. Geburtstag erlag 2. Vorstand Helmut Zepmeisel seinem Leiden, und in der Jahreshauptversammlung am 12.1.1991 ließen sich Neuwahlen nicht vermeiden. Günter Schubert ging als neuer 1. Vorstand aus den Wahlen hervor und hob bereits in der Aprilversammlung seinen Vorgänger Xaver Finkenzeller zum Ehrenvorstand empor. Am 15. Mai 1999 weihte der Verein eine Standarte ein, der GZV Münchsmünster war bei diesem Ereignis der Patenverein. Am 18. Oktober 2002 verstarb dann der langjährige 2. Vorstand Martin Huber viel zu früh, vor allem seine vielen Verdienste um die Ausstellungshalle vergessen viele nie. Von 2004 bis 2012 wurde Christian Huber als 1. Vorstand aktiviert, zudem hat er so ganz nebenbei auch noch als 1. Ausstellungsleiter fungiert. Unter dem Ausstellungsleiter Rainer Fuchs-Hrbacek wurde erstmals eine Kreisschau für Kaninchen abgehalten, man wollte einfach mal wieder eine neue Form der Ausstellung gestalten. Als Wirtsleute taten sich von 1988 bis 2007 Edelburg und Ernst Huber aus Pichl hervor, sie hatten für das Wohl der Mitglieder immer ein offenes Ohr. Seit 2008 versorgen uns aus Manching Angelika und Gerhard Kraus auch mit den beiden kommen die Mitglieder des Vereins immer gut aus. Die letzte  Jahreshauptversammlung fand am 19.1.2013 im Vereinsheim statt, wobei sich eine neue Führungsmannschaft ergeben hat. Auch diese Vorstandschaft wird weiterhin gemeinsame Wege gehen, Eigenbrötelei wird nicht geduldet und bleibt draußen vor der Türe stehen. Denn nur in der Gemeinschaft eines Ortes und einer Gemeinde wächst die Kraft und nur zusammen hat man all das gerade Gehörte immer gut geschafft. Mit dem Lob an den Markt Manching ist auch hier nicht zu sparen, viele vorzügliche Unterstützungen hat der KTZV erfahren. Wenn alle im Verein und im Ortsleben sich vertrauen, macht es viel Spaß, Gemeinschaft zu leben und die Jugend aufzubauen. Das waren die Ziele der Gründungsväter zu seiner Zeit, und dazu ist auch die heutige Führungsriege gerne bereit. Auch die züchterischen Belange sind nicht zu kurz gekommen und es wurde sich weiterhin als Ziel vorgenommen auch in Zukunft zum Wohle für den Manchinger Kleintierzuchtverein und damit auch für die deutsche Kleintierzucht tätig zu sein!

 

 

Kleintierzuchtverein Manching  -Anno 2013-